pz-news 13.08.2024 | Marius Gschwendtner

Pforzheimer Tennis-Zweitligist landet auf Platz zwei.

Der Aufstieg ist so oder so nicht das anvisierte Ziel.

Platz zwei 2022, dritter Platz im vergangenen Jahr und nun erneut Vizemeister in der 2. Tennis-Bundesliga: Der TC Wolfsberg hat wieder einmal eine starke Saison hingelegt. Am letzten Spieltag musste er dem TC Bad Vilbel die Tabellenspitze überlassen. Die PZ blickt auf die kurze, aber intensive Runde zurück.

Wie fällt das Saisonfazit aus?

„Absolut zufriedenstellend“, sagt der Sportliche Leiter Thomas Hell. Die obere Tabellenhälfte, konkret die Plätze ein bis vier, wurden vor der Saison angepeilt und mit dem zweiten Platz also perfekt getroffen. 12:4 Punkte und 40:32 Matchpunkte (Einzel 28:20, Doppel 12:12) sammelte das Team von Trainer Rameez Junaid.

Vor allem der Saisonstart verlief mit fünf Siegen in Folge hervorragend. In den abschließenden drei Spielen gegen die stärkeren Gegner gelang dann nur noch ein Sieg. So hatte es Hell vor der Saison auch prognostiziert und stets gewarnt. „Die Liga macht ihre Spannung aus“, meint Hell. Das zeigt sich auch daran, dass der TCW vier seiner sechs Siege mit nur einem Matchpunkt Unterschied errang. „Wir hatten das Glück, dass in dieser Saison das Pendel oft in unsere Richtung ausgeschlagen ist“, sagt Hell.

Wieso war der TCW auswärts so stark?

Alle vier Auswärtspartien gewann der TC Wolfsberg, die einzigen zwei Saisonniederlagen setzte es auf der eigenen Anlage. Der TCW hat aber kein Geheimrezept, sondern eher Pech bei der Terminplanung. Mit Meister Bad Vilbel und Ludwigshafen hatte man einfach zwei starke Gegner auf der Anlage. „Die beiden Heimniederlagen hätten wir auch auswärts so wohl verloren“, sagt Hell.

Was wäre passiert, wenn der TCW den Titel geholt hätte?

Darüber will und kann Sportchef Hell nicht spekulieren. Ein Verzicht wäre wohl definitiv diskutiert worden, denn aufsteigen ist für die Pforzheimer gar nicht attraktiv. Das hat in erster Linie damit zutun, dass in der 1. Bundesliga nur Viererteams antreten, der TCW in der Regel in der 2. Liga mit bis zu acht Akteuren antritt. Das bisherige Gemeinschaftsgefühl bliebe so auf der Strecke.

Zudem könnte sich ein Aufstieg zum Nachteil für die deutschen Akteure entwickeln. Und auch der Einsatz der vielen jungen Spieler, den der TCW auszeichnet, wäre so nicht mehr möglich.

Zwei Wochen hat Bad Vilbel nun Zeit, sich zu erklären, falls der Club den Aufstieg nicht wahrnehmen wollte. Als Nachrücker kommt der TCW aber nicht in Frage, das habe man schon vor Jahren, als der Verband schon einmal auf die Pforzheimer zukam, festgelegt.

Wer war der eifrigste Punktesammler?

Ein Pforzheimer Eigengewächs trumpfte richtig auf: David Fix. Der 19-Jährige gewann alle seiner sieben Einzelduelle, zudem triumphierte er in vier Doppeln dreimal. Mit 10:1 Matchpunkten führt er damit die Rangliste an. Ihm folgt mit dem 16 Jahre alten Justin Engel ein weiteres Talent (7:3 Matchpunkte). Ebenfalls eine positive Bilanz – und damit nach Hells Faustformel einen guten Job gemacht – können Ruberto Cid Subervi (6:3), Patrick Zahraj (4:3), Sergio Matros Gornes (3:1), Ricardo Bellotti (4:1), Julius Hell (6:3), Pascal Meis (4:2) und Albano Olivetti, der bei seinem einzigen Doppel-Einsatz gewinnen konnte, vorweisen.

Die meisten Partien spulte wieder einmal Jeremy Jahn ab. Wie Fix trat der Routinier in elf Begegnungen an.

Was gab es Kurioses?

Der Sonne hinterher oder wohl eher dem Regen aus dem Weg ging der TCW in der Runde, die von Mitte Juli bis zum vergangenen Sonntag ausgetragen wurde. Kein einziges Mal mussten die Pforzheimer in die Halle ausweichen. „Immer wenn es irgendwo geregnet hat, waren wir an einem anderen Ort, wo das Wetter gut war“, berichtet Hell.

Wie sieht die Planung für die kommende Saison aus?

Das wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Wenn es nach Hell geht, dürfte der Großteil des Kaders zusammenbleiben.