Erhalte Sie einen historischen Einblick in die Geschichte der 1. Herrenmannschaft des TC Wolfsberg Pforzheim e.V.
BUNDESLIGA 1984 bis heute
BUNDESLIGA 1984 bis heute
Im Jahr 1975 hatten die 5 Südwestverbände unter Federführung von Wolf-Dieter Späht die Schaffung einer neuen Klasse beschlossen. Die Regionalliga Südwest war geboren. Den höchsten Landesligen übergeordnet, stellte sie das Bindeglied zur 1. Bundesliga dar und das für gut 25 Jahre.
1983
Im Jahr 1983 gelang unserem Club in der Aufstellung Hakan Johansson, Ernst Roßknecht, Achim Bremm, Michael Rasche, Dr. Achim Deuss und Michael Back ein 5:1 Erfolg im Badischen Endspiel beim FTC Freiburg und somit der Aufstieg in die noch junge Regionalliga, die damals noch gespickt war mit klangvollen Namen wie TC Weissenhof, TC Ravensburg oder WB Aschaffenburg.
1984
Schon die erste Saison zeigte uns die ganze Härte der Liga. Trotz zweier Neuzugänge, Joachim Duffner und Jochen Klinke, konnte der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag gegen den schon als Gruppensieger feststehenden TC Ravensburg fest gemacht werden. Von 6 Spielen endeten 5 Stück mit 5:4. Am Ende sprang Rang 4 heraus.
1985
Gewarnt vom Jahr zuvor, wir hatten fast kein Doppel gewonnen, wurde hier der Hebel angesetzt. Mit Patrick Baur und Arnold Kapral hatten wir eine fast unschlagbare Doppelkombination neu in der Mannschaft. Im Endklassement landeten wie folgerichtig auf Platz 3.
1986
In diesem Jahr erfolgte der große Umbruch. Baur, Duffner, Bremm und Rasche zogen sich aus verschiedenen Gründen zurück. Neu ins Team kamen Rainer Marzenell, Frank Schaffner, Rüdiger Haas, Dirk Leppert und Michael Merz. Das Durchschnittsalter sank beträchtlich und die Leistungskurve ging steil nach oben. Der Gruppensieg war der verdiente Lohn für die neu formierte Truppe. Das Endrundenspiel ging mit 3:6 gegen den TC Weissenhof verloren.
1987
Mit Chris Juliusson, Johan Thellmark und Tim Glauner versuchte die Mannschaftsführung die Spitzenposition zu verteidigen. Ganz ging es nicht auf, aber der 3. Platz war so schlecht nicht. Lediglich Kelkheim und Waiblingen landeten vor uns. Die wichtigste Änderung war, dass die Spiele ab diesem Jahr in den Zeitraum Juli/ August verlegt wurden.
1988
Stefan Klotter und Joseph Hobl kamen neu ins Team, sie ersetzten Frank und Rüdiger, die beide in die 1. Bundesliga wechselten. Umso erfreulicher für uns, dass wir Waiblingen dieses Mal wieder schlagen konnten und als Gruppenzweiter wieder die Endrunde erreichten. Legendär in diesem Jahr schon fast der Optimismus von Stefan, der uns selbst nach den Auftaktniederlagen immer vorrechnete, wie wir die Endrunde noch packen könnten. Doch wie 2 Jahre zuvor, der TC Weissenhof war wieder Endstation, diesmal 1:5.
Erstaunlicherweise gab es bis Ende der 80er Jahre noch nicht einmal einen Trainer für das Team. Erst mit Laszlo Laszlo, der im Winter 88/ 89 auf den Wolfsberg kam, war die Mannschaft auch auf diesem Gebiet „versorgt“.
1989
In diesem Jahr tauchte ein junger Spieler erstmals im Team auf, der ihm in den nächsten 20 Jahren maßgeblich seinen Stempel aufdrücken sollte. Marco Ockernahl. Daneben muss noch ein weiterer Neuzugang Erwähnung finden, Trevor Salton. Unvergessen aus diesem Jahr sein Chip+Charge-Spiel, das er gegen Dominik Böttcher fast in Vollendung zelebrierte. Am Wolfsberg hatte man so etwas weder zuvor noch danach gesehen. Der 1. Platz war verdienter Lohn für diese SuperTruppe. Im Entscheidungsspiel wurde zu Hause der VfL Sindelfingen mit 5:4 besiegt. Die darauffolgende Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga, wieder auf unserer Anlage, verloren wir knapp mit 4:5 gegen BW Neu-Ulm.
1990
Auch in diesem Jahr kam wieder ein idealer Mannschaftsspieler an den Wolfsberg, Karl Steffen. Ein großer Fighter aus Bayern. In einer 9er Gruppe standen wir nach 5 Spieltagen noch auf einem Abstiegsplatz. Mit drei wichtigen Siegen zum Abschluss verbesserten wir uns noch auf Platz 4 im Endklassement.
1991
Zum ersten Mal spielte ein Weltklassemann für den TC Wolfsberg, Andreij Olhovskij. Der Russe führte sein Team auf den 1. Tabellenplatz. Unvergessen bleibt in diesem Jahr unsere „Nachtfahrt“ von Ulm nach Sinzig am letzten Spieltag. In der Endrunde schlugen wir Rosbach zu Hause knapp mit 5:4. Die Aufstiegsrunde, erneut auf unserer Anlage brachte ein 1:5 gegen Großhesselohe München.
1992
Ohne Olhovskij und Merz belegten wir einen respektablen 4. Platz. Vor allem eingedenk der Tatsache, dass unsere Schweden Högstedt und Wedenby kein einziges Einzel gewannen. Erwähnenswert, dass „Karli“ in diesem Jahr im Einzel und Doppel ungeschlagen blieb.
1993
In diesem Jahr erfolgte trotz Rückkehrer Olhovskij und Neuzugang Klaus Acker fast der Super-GAU, nämlich der Abstieg. Erst an den beiden letzten Spieltagen holten wir jeweils nach 3:3 gegen Weissenhof und Ludwigshafen noch zwei 6:3 Siege, die uns in der Klasse hielten. Unvergessen der Sieg von Karl Steffen gegen Thomas Hantge mit 7/6 6/7 6/1 beim Stand von 2:3 gegen die BASF am letzten Spieltag. Nach dem Klassenerhalt standen die Zuschauer Spalier und applaudierten… kleine Randnotiz: Der heutige Teamchef und damalige Mannschaftsführer musste seinen Bart opfern.
1994
Seinen Einstand gab in diesem Jahr ein junger Ausstralier, Peter Tramacchi. Mit ihm, Markus Neuhausen, Marco Moser, und Boris Kodjoe kam wieder frischer Wind ins Team. Zwar blieb die Tabellensituation spannend bis zum letzten Spieltag in Friedrichshafen, am Ende aber war sogar noch ärgerlich, dass wir „nur“ 3. wurden, hinter unseren Dauerrivalen Waiblingen und Palmengarten.
1995
Jule und Karli hatten ihre aktive Tenniskarriere beendet, eine Ära ging ihrem Ende entgegen. Neu ins Team kam der 16-jährige Thomas Messmer, der kräftig mithalf den 3. Platz aus dem Vorjahr zu verteidigen.
1996
Mit den Rückkehrern Michael Merz und Krister Wedenby gingen wir zuversichtlich ins Rennen, übrigens das 1. Jahr nach Bosman. Neu dabei außerdem noch Bernd Hesse. Erst 2 deutliche Siege zum Schluss gegen den KETV (9:0) und Koblenz (7:2) brachten uns den sicheren 5. Tabellenplatz.
1997
Ein ganz anderes Bild in diesem Jahr. Schon 2 Spieltage vor Schluss standen wir nach 5 Siegen als Endrundenteilnehmer fest. Großen Anteil daran hatten zwei absolut positiv denkende Neuzugänge, „Mucky“ Unterberg und Frank Schweikart, die beide immer überaus optimistisch dem nächsten Spieltag entgegenschauten. Endrunde spielten wir in Rüppurr und Marco durfte gegen einen gut aufgelegten Thierry Champion antreten. Endstand 0:9.
1998
Wir konnten aufstellen und spielen wie wir wollten, es sprang immer mind. ein 5:4 Sieg (5x) heraus. Holger Fischer und der im Doppel ungeschlagene Ion Hedman ersetzten Stefan Klotter und den nach 12 Jahren nach Mannheim gewechselten Rainer Marzenell. Nach 7 Spieltagen waren wir Gruppensieger und schlugen in Worms den TSC Mainz völlig überraschend mit 6:3. Bei der folgenden Aufstiegsrunde, ebenfalls in Worms, gab es jedoch eine 0:6 Packung von Iphitos München.
1999
Nach drei 4:5 Auftaktniederlagen schien der Weg direkt nach unten zu führen. Doch mit einem Sieg am letzten Spieltag, ohne Tramacchi (!), konnten wir uns noch am Relegationsplatz vorbeischieben. Gehörigen Anteil am Gesamterfolg hatten unsere Neuzugänge Martin Woisetschläger und Torsten Schleidt, die zusammen für 14 Matchpunkte verantwortlich zeichneten.
2000
Die Saison stand ganz im Zeichen des Lokalderbys gegen den 1. TC Pforzheim (5:4). Unterstützt von einer großen Anhängerschaft gelang uns ein ernorm wichtiger Sieg. Da noch drei weitere Spiele gewonnen wurden, blieben wir als Gruppenfünfter der Liga erhalten. Neu im Team Mathias Hellström, Alberto Brause, Tobias Klein und Hector Calvo.
2001
Eine völlig veränderte Situation dieses Jahr. Mit nahezu unveränderter Mannschaft, nur der dann leider dauerverletzte Per Thornadtson kam hinzu, sollte dieses Mal Platz 4 reichen, um die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga zu erreichen. Mit 4 Siegen gelang dieses Vorhaben punktgenau. Einem 5:1 am Samstag gegen Geroksruhe, folgte am Sonntag ein hart erkämpfter 5:3 Erfolg gegen den 1. TC Pforzheim.
Der Aufstieg in die 2 Bundesliga Süd war geschafft!
Ab dem Jahr 2002 durften wir uns also in der 2.Bundesliga Süd versuchen. Zweigleisig eingeführt, als gleichberechtigte Nord- und Süd Staffel mit jeweils 9 Mannschaften, mit einer übergeordneten eingleisigen 1.Bundesliga, war dies eine überaus gelungene und erfolgreiche Konstellation. Und zwar genau 8 Jahre lang, dann entschied die Sportwartekommission des DTB gegen den erklärten Willen der beteiligten Vereine beide Ligen zu einer bundesweiten 2.Bundesliga mit 10 Mannschaften zusammenzuführen.
2002
Wir hielten die Aufstiegsmannschaft zusammen und holten Boris Bachert und den Rückkehrer Tommy Messmer hinzu. Aber diese Liga war schon ein anderes Kaliber. Trotz unseren beiden Auftakterfolgen, denn danach folgten 5 Niederlagen, mussten wir bis zum Schluß zittern und brauchten unbedingt einen 6:3 Sieg in Amberg am letzten Spieltag und das schon wieder ohne Peter Tramacchi. Doch diesmal war uns Fortuna hold und wir siegten 8:1.
2003
Tramacchi beendete nach 8 erfolgreichen Jahren seine Wolfsberg Laufbahn und wir hatten aus dem Vorjahr gelernt. Die Mannschaft musste unbedingt breiter aufgestellt werden. Justin Bower, Julien Cuaz und Cedric Lenoir hießen die Neuzugänge. Mit 3:3 Punkten standen wir im gesicherten Mittelfeld als es zum 4. und letzten Show down innerhalb von vier Jahren gegen den 1. TC Pforzheim kam. 2:3 aus unserer Sicht und Cedric kämpfte wie ein Löwe gegen den überlegenen aber immer arroganter
spielenden Spöttl. Unfaßbar wie er ein nicht zu gewinnendes Match mit 3/6 7/6 6/4 herumbiegen konnte und für den 3:3 Ausgleich sorgte. Ich hätte ihm am liebsten direkt ein Denkmal gesetzt. Beim Stand von 4:4 behielten Marco/ Woise die Nerven und schlugen die Österreicher Spöttl/Kanellos unter den Augen von 800 begeisterten Zuschauern mit 6/2 2/6 6/4.
2004
Nahezu unverändert, nur Alejandro Dominguez ersetzte Markus Krenn, erlebten wir endlich mal eine ruhige Saison. Lediglich 7 Mannschaften wollten in diesem Jahr spielen und so stand von vorneherein fest: Es gibt keinen Absteiger. Wir wehrten uns trotzdem nach Kräften und landeten auf dem 4. Tabellenplatz mit 3:3 Punkten.
2005
Diesmal gab es wieder eine komplette Saison, Ismaning, Neckarau und Weiden waren Aufgestiegen. Ein junger Mann, Frank Wintermantel, ausgezeichnet mit dem Titel Deutscher Jugendmeister, kam neu ins Team. Er ersetzte Martin Woisetschläger, der uns 6 Jahre lang viele wichtige Punkte gesichert hatte. Vor dem letzten Wochenende standen wir noch aussichtsreich im Rennen. Doch dann setzte es eine Packung in Burghausen und eine knappe Niederlage in Reutlingen und so blieb am Ende ein toller 3.Platz.
2006
Mit Justin Bower, Matthias Hellström, Julien Cuaz und Alejandro Dominguez hatten uns vier Spieler verlassen, die wir mit David Guez, Gabriel Trujillo, Xavier Audouy und Marcello Craca bestens ersetzen konnten. Umso überraschender, daß uns nach 5 Spieltagen bei 1:4 Punkten das Abstiegsgespenst im Nacken saß. Erst 3 Siege hintereinander in Neckarau, gegen Amberg und in Weinheim sorgten für einen beruhigenden 5.Tabellenplatz. Der Wahnsinn schlechthin war das Auswärtsspiel am 11.8.2006 bei SW Neckarau. Es endete früh morgens um 3.15 Uhr! Regen, spielen, Regen, spielen, nochmal Regen, warten, Abbruch, Umzug in die Halle von GW, einspielen, Einzel zu Ende bringen auf 2 Plätzen. Dazu insgesamt 3 Siege für uns im Tie-Break des 3.Satzes. Die Nerven aller Beteiligten lagen blank. Erst kurz vor Mitternacht begannen die Doppel. Holger/Xavier brachten den siegbringenden 5.Punkt mit 4/6 6/3 7/6 gegen die Italiener Dell´Aqua/Giorgini. Um kurz vor 2 Uhr ging das letzte Doppel auf den Platz und keiner wollte schenken. Marcello/Marco besiegten zu früher Stunde Cosac/Steinbrenner 6/4 6/2. Um halb 5 Uhr in der Früh war ich tatsächlich auch zu Hause.
2007
Rameez Junaid kam neu ins Team und führte sich mit 8:0 Doppelsiegen prächtig ein. Ebenso stand ein 8:0 bei Holger, aber im Einzel. Dafür waren Xavier und Boris nicht mehr mit an Bord. Wir spielten eine klasse Saison auch dank der Unterstützung von Daniel Gimeno und Toni Baldellou. In dieser bis auf Wiesloch, trotz Dustin Brown, sehr ausgeglichenen Gruppe erspielten wir uns einen erfreulichen 2.Tabellenplatz.
2008
Das Jahr lief nicht rund. Obwohl wir mit den Rückkehrern Tobi Klein und Alejandro Dominguez sowie dem Bayern Markus Hantschk Qualität hinzubekommen hatten. Wie 2006 standen wir nach 5 Spieltagen mit 1:4 Punkten mit dem Rücken zur Wand. Wir hatten sogar beim sonst sieglosen TC Römerberg mit 3:6 verloren. Es war wie verhext bis dahin. Erst mit einem 5:4 gegen den Tabellenführer TC Großhesselohe und einem fulminanten 7:2 bei GR Weiden sicherten wir uns den rettenden 5.Tabellenplatz Leider war dies für Tommy Messmer die letzte Saison. Er mußte seine Karriere wegen anhaltender Hüftschmerzen beenden.
2009
Wie eingangs erwähnt, hatte der DTB beschlossen, nur die ersten 4 der beiden Ligen kommen in die neu zu gründende eingleisige 2.Bundesliga. Für alle Beteiligten hieß dies, 4 Siege bei 8 Begegnungen reichen eher nicht. Mit Jeroen Masson, Andre Wiesler und Sami Reinwein versuchten wir dieses Unterfangen zu einem guten Ende zu bringen. Allerdings ohne Alejandro und Markus die sich im vergangenen Jahr für 12 Punkte verantwortlich zeigten. Nach Niederlagen gegen Ravensburg und Nürnberg sowie Siegen gegen Landshut, Römerberg und Neckarau standen wir auf eben diesem 4.Tabellenplatz. Auf das sich anschließende Heimspiel gegen die punktgleichen Reutlinger möchte ich gar nicht genauer eingehen, nur so viel: Von 11 sehr knappen Sätzen im Einzel konnten wir 7 zu unseren Gunsten entscheiden, was zu einem uneinholbaren 5:1 Vorsprung führte. Im Gedächtnis haften bleibt das Drama um Andre Wiesler im verloren Tie-Break des 3.Satzes mit 4 gerissenen Schlägern innerhalb von 7 Punkten, einem zerissenen Hemd, einem verweigerten Handschlag, einem fallenden Schiedsrichterstuhl und, und, und, … . Ein Sieg am letzten Spieltag gegen eine auseinander fallende Weidener Mannschaft, die es nach ihrer 1:8 Niederlage fertigbrachten ihren Spieler Julien Jeanpierre nicht mehr mit dem Bus mit zurückzunehmen, bescherte uns den 4.Tabellenplatz und die Qualifikation für das Abenteuer eingleisige 2.Bundesliga.
Fortsetzung folgt…