pz-news 09.08.2023 | Autor: Dominique Jahn

Pforzheim. Der TC Wolfsberg hat wieder eine starke Saison in der 2. Tennis-Bundesliga Süd gespielt. Nach Platz zwei in der vergangenen Runde reihte sich die Truppe vom Trainerduo Alexander Flock und Rameez Junaid diesmal auf Platz drei ein. Die Erfolgsgeschichte des TCW, der nun mittlerweile seit rund 40 Jahren der 2. Liga angehört, geht also weiter. Teammanager Thomas Hell blickt im Gespräch mit PZ-news auf die erfolgreiche Saison zurück und erzählt von den Planungen für die kommende Runde.

Wie lautet das Saisonfazit von Thomas Hell?

Unter die ersten vier wollte Thomas Hell vor der Runde. Das Ziel wurde mit Platz drei souverän erreicht. Doch leicht war die Saison keinesfalls. „Wir hatten viele enge Matches“, blickt Thomas Hell zurück. Teilweise wurden die Spiele erst im letzten Doppel entschieden. So wie etwa am letzten Spieltag gegen den TV Reutlingen.

Von den zwei Niederlagen zum Auftakt gegen den späteren Tabellenzweiten TC Augsburg Siebentisch sowie gegen den TC Ismaning (5. Platz) ließen sich die Wolfsberger nicht beirren. Gegen Meister und Aufsteiger TC Ludwigshafen gab es beim 0:9 zwar nichts zu holen – Hell: „Die sind einfach eine Klasse für sich, obwohl wir drei Matches auch hätten gewinnen können.“ – doch im weiteren Saisonverlauf spielte der TCW dann stark auf. In Erinnerung bleibt wohl das Zehn-Stunden-Duell beim TC Bad Vilbel, das man erst nach einigen Regenunterbrechungen in der Halle um 21.45 Uhr mit 5:4 gewann. „Wir sind mit dem dritten Tabellenplatz hoch zufrieden“, zieht Thomas Hell ein positives Fazit.

Wer war eifrigster Punktesammler?

Mit sechs Einzel-Siegen ist Ricardo Bellotti ganz vorne dabei, gefolgt von Roberto Cid Subervi und David Fix, die jeweils vier Einzel gewannen. Die meisten Spiele, nämlich 15, bestritt Jeremy Jahn. Seine Bilanz: 4:4 im Doppel, 1:6 im Einzel.

Voll zufrieden mit der Saison: Teammanager Thomas Hell. PHOTO: Dominique Jahn

Was gab es Kurioses?

Ungewöhnlich auf jeden Fall war der Einsatz von sechs neuen Spielern in den Doppel beim Heimauftritt gegen Eintracht Frankfurt. „Das man nach den Einzeln mit sechs komplett neuen Leuten die Doppel bestreitet, das gibt es eigentlich nie, weil meist die Spielstärke fehlt“, sagt Thomas Hell. Nicht so aber beim TCW. Der Kader war auch in der Breite stark aufgestellt, womit es keinen Leistungsabfall gab. 4:2 stand es gegen Frankfurt nach den Einzeln, danach gab es noch zwei Doppelsiege zum 6:3-Endstand.

Wer wird sich künftig noch mehr in den Vordergrund spielen?

Vor allem von den Youngsters wird man künftig noch einiges erwarten können. David Fix (Jahrgang 2005), Justin Schlageter (2001) und Hells Sohn Julius (2002) hätten „die Erwartungen in dieser Saison voll erfüllt und werden weiterhin der Mannschaft angehören“, sagt der Teammanager.

Wie war der Zusammenhalt der Spieler, die teils aus ganz Europa anreisten, um sich auf die Spiele am Wochenende vorzubereiten?

„Der Teamgeist war überragend“, meint Thomas Hell. Die Jungs hätten sich alle super verstanden. Auch der spanische Neuzugang Sergio Martos Gornes hätte sich pudelwohl gefühlt. „Er hat ja schon mal in Berlin gespielt. Dort wären die Spieler aber nach den Matches gleich in alle Himmelsrichtungen verschwunden. Bei uns ist das nicht so. Wir sitzen gerne noch zusammen. Sergio meinte, er habe so eine tolle Harmonie wie bei uns im Team noch nie erlebt. Das lag bestimmt auch daran, dass er sich mit Pascal Meis, Roberto Cid Subervi und Joan Crespo, die Spanisch sprechen, unterhalten konnte. Ansonsten wird bei uns ja vorwiegend Deutsch und Englisch gesprochen“, berichtet Hell.

Nach Platz zwei im Vorjahr und nun Platz drei – wann will der TCW mal aufsteigen?

Vermutlich, wenn am Ende mal Platz ein herausspringt. Doch die 1. Bundesliga wäre auch eine Herkulesaufgabe für den TCW. „Um dort mithalten zu können, brauchst du schon drei echte Topspieler“, sagt Thomas Hell. Die Erstligisten seien meist nur mit ausländischen Spielern bestückt, die auch in der Weltrangliste zum Beispiel im Doppel in den Top 20 stehen. „Das ist ein ganz anderes Niveau. Mit unserem jetzigen Kader wären wir nicht gut genug“, gibt Thomas Hell offen zu und berichtet, dass der TC Weinheim mal in die Bundesliga aufgestiegen sei, dort mit Casper Ruud und Yannick Hanfmann gespielt habe, nach drei Jahren wieder abgestiegen sei und nach zwei Jahren dann die Mannschaft hätte abmelden müssen, weil das Zuschauerinteresse niedriger war als vor dem Aufstieg in die 1. Liga.

Wie sieht Planung beim TCW für die kommende Zweitliga-Saison aus?

Thomas Hell will weiterhin auf den bewährten Kader setzen. Von großen Veränderungen im Kader hielt der 59-Jährige noch nie etwas. Ricardo Bellotti, Patrick Zahraj und Pascal Meis, der seit zehn Jahren für den TCW aufschlägt, werden bleiben. „Die anderen Spieler wollen wir natürlich auch halten“, so Thomas Hell, der auch mit drei potenziellen Neuzugängen in Gesprächen ist. Die Kontakte kamen unter anderem über die Wolfsberger Spieler zustande.