Autor: Udo Koller | Pforzheim, 21.07.2013 | Pforzheimer Zeitung

Das war knapp: 5:4 hatte der TC Wolfsberg Pforzheim am Freitag sein zweites Match in der 2. Tennis-Bundesliga gegen Amberg gewonnen. Jetzt folgte am Sonntag eine hauchdünne 4:5-Niederlage beim 1. FC Nürnberg.

Dabei mussten die Gäste auf Spitzenspieler Ricardo Bellotti verzichten. Der Italiener war zwar mit nach Franken gereist, das Team verzichtete aber auf seinen Einsatz. Der Grund: Bellotti war bei einem Turnier in Italien für diese Woche gemeldet, hatte zwar zurückgezogen, offensichtlich aber nicht rechtzeitig. Hätte er in Nürnberg gespielt, wäre wohl eine kräftige Geldstrafe an den Weltverband ATP fällig geworden. Die Gastgeber hingegen boten mit Karol Beck (Slowakei) einen neuen Mann an der Spitze auf. Und Beck gewann an der Seite des Schweden Andreas Vinciguerra (2001 war der die Nummer 33 der Welt) das entscheidende Doppel.

In den Einzeln stand es nach Runde eins aus Pforzheimer Sicht 0:3. Die Niederlagen von Marko Lenz, Sami Reinwein und Elmar Ejupovic hatte nach einkalkulieren könne, wobei Ejupovic erst nach dem Match-Tiebreak den Kürzeren zog

In der zweiten Einzelrunde aber starteten die Wolfsberger eine Aufholjagd, angeführt von Holger Fischer, der im Spitzenspiel Karol Beck mit 6:0 und 6:3 vom Platz fegte. Dabei ist der Slowake Beck kein Unbekannter im Tenniszirkus, steht aktuell in der Weltrangliste immer noch unter den Top 200 und hatte 2005 mit Platz 36 seine beste Platzierung in der Weltelite. Was Holger Fischer gestern aber spielt, nennt Thomas Hell „unglaublich“. Im Duell zweier Spieler mit wuchtigen Grundlinienschlägen „hat Holger praktisch jeden Ball getroffen und Beck ist irgendwann verzweifelt“, berichtet der TCW-Teammanager.

Während Fischer sich im Eiltempo den Sieg angelte, musste Alexander Flock in seiner Partie nachsitzen. Im dritten Satz hatte der Pforzheimer beim Stand von 9:6 drei Matchbälle – und vergab alle. Dann durfte sein Gegner Dieter Kindlmann zweimal zum Sieg aufschlagen – ebenfalls vergeblich. Am Ende machte Flock mit 13:11 den Sack zu. Als dann auch noch Rameez Junaid im Tiebreak gewonnen hatte, stand es 3:3.

Nachdem jedes Team ein Doppel für sich entschieden hatte, ging es zwischen Lenz und Flock auf der einen sowie Beck und Vinciguerra auf der anderen Seite um die Wurst. Die Pforzheimer hatten beim Stande von 6:4 und 5:4 bei eigenem Aufschlag alles in der Hand, zogen am Ende aber mit 8:10 im Match-Tiebreak unglücklich den Kürzeren.