Autor: Simon Walter | Pforzheim, 13.07.2013 | Pforzheimer Zeitung

Die Tenniscracks auf dem Pforzheimer Wolfsberg kamen und gingen. Zweitliga-Reformen wurden angepackt und teilweise auch wieder verworfen. Die Mannschaften in der 2.Tennis-Bundesliga stiegen mal auf, mal ab. Nur eine Konstante bleibt der zweithöchsten deutschen Spielklasse (früher Regionalliga) seit Jahrzehnten erhalten: der TC Wolfsberg.

Mit dem morgigen Auswärtsspiel beim TK Blau-Weiß Aachen gehen die Nordstädter in ihre 30.Saison. „Es ist schwer einzuschätzen, wie gut Aachen ist. Ich weiß nicht, wer bei ihnen alles kommt“, sagte Wolfsbergs Teammanager Thomas Hell bei der gestrigen Mannschaftsvorstellung. Klar sei, dass sich der TCW nicht kampflos geschlagen geben werde.

Ähnlich schwer wie mit der Einschätzung des nächsten Gegners tut man sich bei den Pforzheimer Tennis-Assen mit einer Zielvorgabe für die Saison. „Es wäre vermessen zu sagen, wir wollen alles gewinnen“, meinte Hell ein, ehe er sich dann doch zu einer konkreten Aussage durchrang: Ein „guter Mittelfeldplatz“ solle für den TCW doch herausspringen.

Holger Fischers 16. Spielzeit

Gelingen soll dies unter anderem mit Ricardo Bellotti. Unter den Stammkräften im Wolfsberger Kader wird er die Nummer eins sein. Aber auch auf seinem Landsmann Alessandro Bega und Routinier Holger Fischer ruhen große Hoffnungen. Fischer, der erst vor wenigen Tagen seinen Vorjahrestriumph beim Goldstadtpokal wiederholte, geht bereits in seine 16.TCW-Saison – und das voller Vorfreude: „Ich freue mich hier zu spielen, ich freue mich auf die Runde“, versichert der 32-Jährige. Zufrieden ist er auch mit seinen Teamkollegen: „Unser Team ist sehr ausgeglichen. Wenn mal einer ausfällt weiß man, dass jemand anderes gutes reinkommt.“

Ganz vorne wird der TC Wolfsberg wohl trotzdem nicht angreifen können – auch, weil Leistungsträger Gabriel Trujillo-Soler nur noch selten spielen wird. Der Spanier teilte dem TCW Anfang Juli per E-Mail mit, dass er sich ab sofort in erster Linie dem Training der ehemaligen Weltranglisten-Elften (heute 162.) Shahar Peer aus Israel widmen werde.

Als Favoriten gelten in der Neunerliga daher ganz klar andere: Etwa der TC Amberg am Schanzl und der finanzstarke Gladbacher HTC. Gut möglich ist derweil, dass die Wolfsberger einige der Gegner in der nächsten Saison nicht mehr sehen. „Die Aufteilung der 2.Liga in Nord und Süd ist so gut wie sicher“, sagt Teammanager Thomas Hell mit Blick auf das Jahr 2014. Doch zunächst einmal wird morgen die 2013er-Saison beginnen: Ab 11 Uhr fliegen die Bälle.