Autor: Udo Koller | Pforzheim, 17.08.2012 | Pforzheimer Zeitung
Am Ende fiel die Bilanz doch noch positiv aus. Dabei hatte sich der TC Wolfsberg beim Start in die Saison der 2. Tennis-Bundesliga sehr schwer getan. In den ersten vier Spielen der Saison gab es gleich drei 4:5-Niederlagen.
Oft waren es einige wenige Ballwechsel, die gegen die Wolfsberger entschieden. Doch mit zwei Siegen zum Rundenausklang schob sich der TCW in der Tabelle sogar noch auf Rang drei vor. „Das Wetter war gut, der Zuschauerzuspruch mit 300 bis 400 Besuchern ebenfalls“, freut sich TCW-Teammanager Thomas Hell.
Entscheidend war in dieser Saison vor allem die Stärke der Wolfsberg-Doppel. Dass sich das nicht so planen lässt, weiß aber Thomas Hell. „Wir sind jetzt seit 29 Jahren zweitklassig. Da haben wir schon alles erlebt, auch im Doppel. Es gab hervorragende Jahre ebenso wie katastrophale Jahre.“ Der Teammanager erinnert sich auch noch an Zeiten, „als wir beim Stand von 4:2 nach den Einzeln froh waren, irgendwie ein Doppel zu gewinnen“.
Kretschmer und Junaid stark
In dieser Saison lagen die Probleme eher bei den Enzeln. „Wir haben in den letzten beiden Spielen zusammen so viele Einzel gewonnen wie in den vier ersten Begegnungen zusammen“, rechnet Hell vor. Dass aber auch im Einzel die Bilanz am Ende fast noch ausgeglichen war, lag vor allen am zwei Spielern. Gero Kretschmer gewann an Position drei im Team-Ranking fünf seiner sechs Spiele, Rameez Junaid war viermal erfolgreich. Da mag dem Australier aber auch entgegengekommen sein, dass er im Team-Ranking weit nach hinten abgerutscht war. Grund war eine Verletzung, die er sich im Juli 2011 im Bundesligaspiel gegen Radolfzell zugezogen hatte. Junaid war in die Spielfeldbegrenzung geknallt und hatte sich dabei ein Gelenk im Ringfinger der Schlaghand ausgekugelt. „Der Finger stand im 90-Grad-Winkel ab“, erinnert sich Hell mit Schaudern an die Szene. Aus den drei Monaten Genesungszeit, die ursprünglich veranschlagt waren, wurden sechs. Junaid konnte keine Turniere spielen und wurde in der Weltrangliste nach hinten durchgereicht – und damit auch im vereinsinternen Ranking für die Bundesliga-Meldung.
Verjüngungsprozess
In der kommenden Saison spielen die Wolfsberger zum 30. Mal in Folge in Deutschlands zweithöchster Tennisklasse, die seit einigen Jahren eine eingleisige 2.Liga ist (davor 2. Bundesliga Süd und Regionalliga Süd). Das Team dürfte, so wie es aussieht, weitgehend zusammenbleiben. Und der Verjüngungsprozess ist bereits eingeläutet. Mit Sami Reinwein, Elmar Ejupovic und dem Schweden Daniel Berta spielten bereits drei Akteure, die jünger als 20 sind. Besonders die Bilanz von Ejupovic (2:1 im Einzel/4:0 im Doppel) ist vielversprechend.