Autor: Udo Koller | Pforzheim, 09.01.2013 | Pforzheimer Zeitung

Pforzheim. Noch liegen die meisten Tennisplätze der Region im Winterschlaf. Bis zur Saisoneröffnung im Frühjahr sind es einige Monate. Doch beim TCWolfsberg Pforzheim laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison in der 2. Bundesliga auf Hochtouren. Oder sind fast schon abgeschlossen. Denn das Team für die neue Saison steht bereits weitgehend. Die PZ fasst alles Wissenswerte zusammen.

Wie sieht die 2. Bundesliga in der neuen Saison aus?

Vergangene Saison waren es, bedingt durch den Rückzug oder Verzicht verschiedener Teams, nur sieben Mannschaften, es gab keinen Absteiger. Damit fehlt die Spannung. Das wird 2013 anders. Die Liga hat wieder neun Mannschaften. „Der Aufwand ist fast der gleiche, ob es sechs oder acht spiele sind“, freut sich TCW-Teammanager Thomas Hell.

Wer sind Pforzheims Gegner?

Aus der 1. Liga kommen mit dem TC Amberg am Schanzl und dem 1.FCNürnberg zwei alte Bekannte. Aufsteiger sind der SC Uttenreuth und der TK BW Aachen. Neben den Wolfsbergern sind der Gladbacher HTC, der TV Espelkamp-Mittwald, der TC Großhesselohe und der TV Reutlingen wieder dabei. Es wird einen oder zwei Absteiger geben. Für die Pforzheimer ist es übrigens die 30. Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse – das ist Rekord.

Wie sieht die Wolfsberg-Mannschaft aus?

„Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Mannschaft mit interessanten Neuzugängen haben“, sagt Hell. Für die TCW-Fans gibt es aber auch ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. Gabriel Trujillo-Soler, Holger Fischer, Sami Reinwein, Rameez Junaid, Andre Wiesler, Elmar Ejupovic und Tobias Klein schlagen auch 2013 für Pforzheim auf. Fehlen wird aus der Stammformation lediglich Gero Kretschmer. Der hatte zwar einen Vertrag unterschrieben, sagte aber vor wenigen Wochen ab. Nach der dritten Knie-Operation will Kretschmer künftig nicht mehr Turniere und Liga spielen, er wird stattdessen Trainer in Solingen. Zwei TCW-Neuzugänge stehen bereits fest. Marko Lenz (20) kommt vom Erstliga-Aufsteiger Bremerhaven nach Pforzheim. Die Freundin des gebürtigen Gifhorners lebt in Karlsruhe. Zudem kommt der routinierte Alexander Flock (29), der für Nürnberg schon einige Jahre 1.Bundesliga gespielt hat und vor einigen Jahren in der ATP-Weltrangliste auf Platz 220 stand.

Wird noch ein starker Ausländer gesucht?

Ja. Zuletzt hatten die Pforzheimer mit ihren Spitzen-Ausländern richtig Pech. Akteure wie Pedro Clar Rossello, Charles Brezac oder Steven Diez tauchten verletzungsbedingt nie auf dem Wolfsberg auf. Jetzt ist Thomas Hell wieder auf der Suche nach einem oder zwei Spielern, die zumindest für gelegentliche Auftritte zusammen mit dem Stammpersonal zur Verfügung stehen.

Wie sieht die interne Rangliste beim TCW aus?

„Gewöhnungsbedürftig“, sagt Thomas Hell. Die Rangliste wird nämlich kräftig durcheinandergewirbelt. Da kein TCW-Spieler in der Weltrangliste in den Top500 auftaucht, wird das Ranking nur anhand der deutschen Rangliste erstellt. Weil Junaid und Trujillo-Soler selten in Deutschland spielen und damit wenig Ranglistenpunkte haben, rutschen sie weit nach hinten – auf die Plätze fünf und sechs in der Teamaufstellung. „Dabei ist Gabriel sicherlich keine Nummer sechs“, sagt Thomas Hell. Derzeit ist Holger Fischer im TCW-Team die Nummer eins, gefolgt von Lenz, Flock und Reinwein. „Ob das gut oder schlecht ist, wissen wir erst am Saisonende“, weiß Hell noch nicht, was er davon halten soll.

Wann wird gespielt?

Saisonauftakt ist am 14. Juli (Sonntag), Saisonende am 11. August (Sonntag). Gespielt wird immer freitags und sonntags. Jedes Team hat vier Heim- und vier Auswärtsspiele und ist einmal spielfrei.

Der Deutsche Tennis-Bund war in den vergangenen Jahren immer wieder für Neuerungen gut. Was bringt die Zukunft?

Es ist im Gespräch, die 2. Bundesliga wieder in eine Nord- und Südstaffel zu teilen – so wie es bis zum Jahr 2009 war. Nicht nur in Pforzheim stoßen diese Pläne auf Gegenliebe. „Die Vereine sind mehrheitlich dafür, auch aus der Regionalliga gibt es positive Stimmen“, sagt Thomas Hell und zählt als Vorteile kürzere Wege und geringere Unkosten auf. „In einer reinen Südstaffel hätten wir mehr Derbys. Da bringt auch der Gastverein mal ein paar Zuschauer mit.“