pz-news 16.07.2023 | Autor: Nils Gundel

Pforzheim. Erst eine Diskussion mit dem Schiedsrichter, dann gab Jeremy Jahn vom TC Wolfsberg am Sonntag im zweiten Satz beim Stand von 4:4 noch einmal richtig Gas: Zügig spielte er seinen schwedischen Gegner Jonathan Mridha vom TC Weiß-Blau Würzburg auf ein 5:4, die zahlreichen Zuschauer am ersten Court quittierten die Leistung mit Applaus.

Wenig später dann der Sieg Jahns – und damit auch der erste Saisonsieg des TC Wolfsberg bei einem Stand von 5:1 nach den Einzelspielen.

Was war beim Stand von 4:4 geschehen? Der Unparteiische war der Überzeugung, dass TCW-Coach Rameez Junaid von der Bank gecoacht habe. Mridha bekam einen Punkt zugesprochen, Jahn diskutierte mit dem Mann auf dem Stuhl. Nach dem Spiel sagte Junaid, er habe nur eine leichte Handbewegung gemacht, auf die Jahn mit einem „Ich mach ja“ reagiert habe.

 

„Da hätte der Schiedsrichter mich auch direkt ansprechen können“, so der Trainer.

Der Tadel habe aber auch seine Vorzüge gehabt: „Danach war Jeremy voll im Tunnel, eigentlich hätte er sich beim Schiedsrichter bedanken müssen. Es war eine Kombination aus Wut und dem Willen, das jetzt zu schaffen.“ Dann sagte er schmunzelnd:

„Manchmal kann man als Trainer so viel sagen, wie man will, es ändert auf dem Platz wenig. Dann sagt der Schiedsrichter etwas und das Spiel läuft perfekt.“

Fast alle Spieler hatten am Sonntag ihren Anteil an diesem ersten Sieg: Neben Jeremy Jahn (7:5, 6:4) schlugen auch Roberto Cid Subervi (6:3, 6:0), Ricardo Bellotti (7:6, 6:4), Johann Willems (6:2, 6:1) und der lokale Tennisstar David Fix (6:3, 6:2) ihre Gegner souverän. Allein Patrick Zahraj geriet bei seinem Spiel gegen Benjamin Winter-Lopez (6:4, 3:6, 0:10) ins Hintertreffen. Im Doppel überzeugten jeweils Jeremy Jahn und Segio Maros Gornes (2:6, 6:4, 10:3), Pascal Meis und Julius Hell (6:3, 3:6, 10:5) sowie Tim Rühl und Albano Olivetti (6:4, 6:2). Der TCW schlug Würzburg somit deutlich 8:1 in 17:4 Sätzen.

Leute kamen, um David Fix spielen zu sehen

Junaid freute sich auch über das zahlreiche Publikum. Tatsächlich waren die Ränge zwischen erstem und zweitem Court gefüllt – mit einer Ausnahme: „Viele kamen wegen David. Als er spielte, standen mehr Leute am dritten Platz als am ersten“, so der Coach.

„Nach einem Sieg schläft es sich leichter“, sagte nach den Einzeln auch Teammanager Thomas Hell. Zwar seien die Würzburger Tabellenletzter, dennoch seien alle Spiele in der 2. Bundesliga hart umkämpft: „Wer in der Liga spielt, der kann Tennis spielen.“ Zudem hätten die Würzburger schlicht nicht mit ihrem Wunschteam auflaufen können.

Weiter geht es für die Herren vom Wolfsberg bereits am Freitag, 21. Juli: Ab 13 Uhr empfängt man daheim den TC Schießgraben Augsburg. Im Anschluss steigt auf dem Vereinsgelände die „After-Matchball-Party“.