pz-news 22.07.2018 | Autor: Udo Koller

Pforzheim/Ludwigshafen. Bei zwei Niederlagen zum Saisonauftakt wäre es wohl eine schwierige Saison für den TC Wolfsberg Pforzheim in der 2. Tennis-Bundesliga Süd geworden. Doch mit dem 7:2 -Erfolg gestern bei BASF TC Ludwigshafen hat das Team von Thomas Hell im zweiten Auftritt bereits die Kurve gekriegt und die unglückliche 4:5-Auftaktniederlage gegen den TC Würzburg schnell vergessen lassen.

Es war ein vergleichsweise entspannter Nachmittag für die Wolfsberger, weil der Erfolg mit dem 5:1 nach den sechs Einzel-Begegnungen bereits vorzeitig feststand.

„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, gesteht Thomas Hell ein. Der Sportliche Leiter hatte nämlich das Resultat vom Freitag noch im Hinterkopf. „Auch da haben wir 3:1 geführt und in den weiteren beiden Einzel den ersten Satz gewonnen gehabt“, erinnert sich Hell. Dann aber stand es plötzlich 3:3. Und zwei Doppelpleiten später war gegen Würzburg die Messe gelesen.

Obwohl die Partie in Ludwigshafen letztlich eine klare Sache war, mussten die Pforzheimer doch zittern. Nach einem starken Auftritt von Marko Lenz (6:0, 6:4 gegen den Franzosen Alexandre Sidorenko) gab Denis Gremelmayr seinen Punkt mit 6:4, 6:7 und 7:10 gegen Christian Hirschmüller ab. Dabei hatte der Pforzheimer im Match-Tiebreak aus einem 0:4 ein 5:4 gemacht, verlor dann aber den Faden.

Noch spannender ging es zwischen Holger Fischer und Vincent Thierry Schneider. Der Pforzheimer Fischer hatte den ersten Satz im Tiebreak mit 8:10 verloren, gewann den zweiten Durchgang 6:3, lag dann im Match-Tiebreak fast aussichtslos 4:8 hinten. Doch Fischer kämpfte sich zurück, wehrte zwei Matchbälle ab, gewann mit 12:10 und sicherte seinen Wolfsbergern eine 2:1-Führung. „Das war unglaublich wichtig“, lobt Thomas Hell den Routinier, der auf Position sechs immer wieder wichtige Zähler für die Goldstädter einsammelt.

Viel beruhigter

Hell wusste: Mit einem 2:1 geht man gleich viel beruhigter in die drei Spiele der zweiten Einzelrunde als mit einem 1:2. Und die Wolfsberger nutzten die Steilvorlage, die ihnen Fischer gegeben hatte, auch. Im Spitzenspiel musste Stefano Travaglia gegen den Argentinier Hernan Casanova zwar kämpfen, um den ersten Satz mit 6:4 zu gewinnen. Als der Italiener Mitte des zweiten Satzes aber „seinen Aufschlag fand“, wie es Hell formulierte, wurde die Partie zur einseitigen Angelegenheit für Pforzheim.

Mit der 3:1-Führung im Rücken taten sich dann auch Pascal Meis und Alexander Flock leichter. Meis schlug den Franzosen Remi Boutillier 6:3, und 6:3, Flock setzte sich gegen Julien Obry, ebenfalls ein Franzose, mit 6:4 und 6:4. Beide hatten die Weichen zum Sieg mit späten Breaks im zweiten Satz gestellt. Fast zeitgleich verwandelten Meis und Flock dann ihre Matchbälle und machten Pforzheim zum Sieger.

Mit der frühzeitigen Entscheidung verhinderten die Pforzheimer im weiteren Verlauf des Tages auch ein Nervenspiel, denn die Doppel-Begegnungen in Ludwigsburg waren zeitweise regenbedingt unterbrochen. Dann aber konnte zu Ende gespielt werden und der TCW, der gleich drei neue Spieler auf den Platz schickte, baute durch die Erfolge Marko Lenz mit André Begemann und Pascal Meis mit Tim Rühl die Führung aus.

Hochkonzentriert blieb Holger Fischer beim Spiel in Ludwigshafen auch im Match-Tiebreak, den er nach deutlichem Rückstand noch gewann. Foto: PZ-Archiv/Hennrich
Hochkonzentriert blieb Holger Fischer beim Spiel in Ludwigshafen auch im Match-Tiebreak, den er nach deutlichem Rückstand noch gewann. Foto: PZ-Archiv/Hennrich