bnn (Pforzheimer Kurier) 28.07.2018 | Redaktionsmitglied Sebastian Kapp

Ein spektakulärer Matchtiebreak bringt Pforzheims Tennisasse auf die Siegerstraße

Rüsselsheim/Pforzheim. Zwischenzeitlich sah es gar nicht gut aus für Marko Lenz, die Nummer zwei des Tennis Club Wolfsberg. Den ersten Satz gegen Luca Gelhardt von Gastgeber TVH Rüsselsheim hat er mit 6:2 souverän gewinnen können, im zweiten lief dann aber nicht mehr viel zusammen – 2:6. Und im Matchtiebreak hat er einen 5:2-Vorsprung in einen 5:7-Rückstand drehen lassen – der Gastgeber aus Hessen stand kurz davor, einen wichtigen Punkt im heiß umkämpften Zweitliga-Duell zu erringen. Doch Lenz fand noch einmal die Kraft, zurückzuschlagen. Er holte Satz drei und das Match mit 10:8 – und brachte damit den TCW auf die Siegerstraße zum 6:3-Sieg. „Nach fünf Punkten gegen sich in Folge so zurückzukommen, das ist schon stark“, lobte Teammanager Thomas Hell. Ob er in diesem Matchtiebreak aufgrund der Nerven ein paar Jahre Lebenszeit verloren habe? „Ich hoffe nicht.“ Auch für Lenz’ starken ersten Satz hatte Hell nur Komplimente übrig. „Auch wenn man den ersten Satz mit 6:0 gewinnt, ist das keine Garantie für den zweiten“, sagte Hell.

 
Lenz’ Comeback brachte den TCW nach Runde eins der Einzel mit 2:1 in Front, da Denis Gremelmayr gegen Luca Pancaldi mit 7:6, 6:4 gewinnen konnte, Holger Fischer allerdings Deni Zmak mit 2:6 und 1:6 unterlag. TCW-Eins Stefano Travaglia (6:3, 6:3 gegen Andrea Basso) und Pascal Meis (ebenfalls 6:3, 6:3 gegen Maxime Tchoutakian) bauten die Führung vor den Doppeln auf 4:2 aus – Alexander Flock unterlag gegen Ricardo Urzua Rivera. Den entscheidenden Punkt zum Sieg holten dann die Doppelspezialisten Andre Begemann und Rameez Junaid gegen Kai Lemke/Zmak (6:4, 6:4). Nach der Niederlage von Travaglia/Meis gegen Basso/Tchoutakian (3:6, 6:7) durfte dann Lenz zusammen mit Flock den Schlusspunkt setzen – wieder im Matchtiebreak, diesmal allerdings mit weniger Nervenflattern (6:4, 6:7, 10:4).
 
„Es war das erwartet schwere Match“, bilanziert Hell, „gegen eine immer stärker aufgestellte Rüsselsheimer Mannschaft.“ Der Sieg war auch deshalb wichtig, weil am Sonntag (ab 11 Uhr) in Pforzheim ein noch größeres Kaliber seine Aufwartung macht: der ungeschlagene Tabellenführer TC Großhesselohe, möglicherweise mit DTB-Veteran Florian Mayer. „Die sind ganz klar der Top-Favorit“, sagt Thomas Hell.
 
TVH Rüsselsheim – TC Wolfsberg 3:6 (2:4). Andrea Basso – Stefano Travaglia 3:6, 3:6; Luca Gelhardt – Marko Lenz 2:6, 6:2, 8:10; Maxime Tchoutakian – Pascal Meis 3:6, 3:6; Luca Pancaldi – Denis Gremelmayr 6:7, 4:6; Ricardo Urzua Rivera – Alexander Flock 6:2, 6:2; Deni Zmak – Holger Fischer 6:2, 6:1; Basso/Tchoutakian – Travaglia/Meis 6:2, 7:6; Pancaldi/Urzua Rivera – Lenz/Flock 4:6, 7:6, 4:10, Kai Lemke/Zmak – Andre Begemann/Rameez Junaid 4:6, 4:6.